15.10. 2019  Flächenverbrauch -- Diskussionsabend des Bürgerbundes

Das Thema Flächenverbrauch beschäftigt die Mitglieder des Bürgerbundes (BB) und des Oberen Eggerbachbundes (OEB). Am 15. Oktober wurde im Dorftreff Faulenzer diskutiert, wie die Flächennutzung in Zukunft gesteuert werden soll. Die Vorsitzende des Bürgerbundes, Markträtin Monika Dittmann konnte etwa 40 Mitglieder und Freunde begrüßen. Bürgermeister Claus Schwarzmann und Vorstandsmitglied Frederik Jung präsentierten die Entwicklung der durch Gewerbe- und Wohnbau in Anspruch genommenen Flächen in der Gemeinde anhand von Zahlen und Fakten der Gemeindestatistik und des statistischen Landesamtes. Für Gewerbe (ohne Abbauland) sind heute 0,8% der Gemeindefläche in Anspruch genommen, 1996 waren es noch 0,5 %. Für das Wohnen werden nach 2,2 % 1996 heute 2,8% der Gemeindefläche genutzt. Die Zuwächse bei der Landnutzung für Gewerbe- und Wohnbau sind im Markt Eggolsheim im Vergleich zu anderen Gemeinden im Regnitztal moderat. Dennoch diskutierten die Bürgerbund-Mitglieder vor allem die Entwicklung bei den Gewerbeflächen sehr intensiv. Die Zustimmung zu weiteren Gewerbeentwicklungen machten mehrere Mitglieder trotz der wichtigen und positiven Wirkung auf die Gemeindefinanzen von der Art des Gewerbes und der ökologischen und energetischen Ausgestaltung abhängig. Der gestiegenen Flächennutzung durch Gewerbe- und Wohnbau stehen umfangreiche Ausgleichsflächen entgegen. So wurden mehr als 2% der Gemeindefläche unter Naturschutz gestellt (mehr als 110ha in Büg und Liasgrube), weitere knapp 2% ökologisch massiv aufgewertet.

 

Bezüglich der weiteren Flächennutzung für den Wohnungsbau beziehen die Mitglieder des Bürgerbundes und des Oberen Eggerbachbundes eine klare Position. Sie sehen es als eine soziale Verantwortung, für die Nachfrage vor allem aus der eigenen Bevölkerung entsprechende Angebote zu schaffen. Die starken Bemühungen in Sachen Innenentwicklung sind wichtig und werden begrüßt, können den Bedarf aber nicht decken. Junge Menschen sollen die Möglichkeit haben, im Markt Eggolsheim zu bleiben, auch im Hinblick auf die Nutzung der in den letzten Jahren stark ausgebauten Infrastruktur. Deshalb sind Ortsabrundungen in allen Ortschaften wünschenswert. Dabei sind neben dem Eigenheim- auch der Mietwohnungsbau und anteilig der soziale Wohnungsbau nicht zu vernachlässigen. Der Eingriff in die Natur muss dabei immer so gering wie möglich ausfallen. Der Bürgerbund möchte weiterhin die um Ausgleich der Interessen bemühte Kraft sein und keinen einseitigen Standpunkt einnehmen. Ein Paradebeispiel ist diesbezüglich das Baugebiet Schirnaidler Straße. Die Bürgerbund-Mitglieder begrüßten es daher ausdrücklich, dass ein Teil des Baumbestandes in die Planung integriert wurde und damit erhalten bleibt. Es wurde gelobt, dass Gemeindeverwaltung und Gemeinderat der Bürgerbund-Forderung nach freiwilligen Ausgleichsmaßnahmen, der Neupflanzung aller Bäume an anderer Stelle, nachgekommen sind.

 

Auch der Neubau der Tank- und Rastanlage an der A73 auf Gemeindegebiet war Thema, denn auch hier werden massiv Flächen in Anspruch genommen, ca. 15 ha. Der Bürgerbund lehnt den Bau ab, befürchtet aber, dass man von Bundes- und Landesbehörden übergangen wird.

 

Nur andiskutiert werden konnten viele weitere Themen, die den Mitgliedern wichtig sind. So zum Beispiel die Weiterentwicklung regenerativer Energien im Gemeindegebiet, auch durch Windkraft. Zudem sind die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern sowie der Erhalt und die Modernisierung dörflicher Strukturen über Maßnahmen der Dorferneuerung und Städtebauförderung wesentliche Schwerpunkte. Angesprochen wurde außerdem die inakzeptable Geruchsbelästigung durch die Biogasanlage. Der Vorstand sagte zu, diese Themen weiterhin im Blick zu haben und die Reihe der Diskussionsabende fortzusetzen.

 

Am Ende der Veranstaltung konnte die Vorstandschaft den Mitgliedern des Bürgerbundes und des Oberen Eggerbachbundes nahezu fertige Kandidatenlisten für die Kommunalwahl präsentieren. Am 7. November (BB) und 14. November (OEB) finden die Nominierungsversammlungen statt. Beide Gruppierungen möchten mit einer starken Mannschaft auch nach der Kommunalwahl Verantwortung übernehmen.